Motivation (Tipps für Eltern)

Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Kinder Zahnspangen durchaus nicht als unschön empfinden. Man sollte sie daher gar nicht erst auf diese Idee bringen, beispielsweise durch unangebrachtes Mitleid. Das Ungewohnte der Spange wird sich nach ein paar Tagen verlieren, in denen Sie Ihrem Kind durch ermunternden Zuspruch helfen können.

Erfolgreiche Tragezeit

Die kieferorthopädischen Geräte müssen, falls nicht ausdrücklich anders besprochen, insgesamt mindestens 16 von 24 Stunden getragen werden, also nicht nur nachts. Die naheliegende Vermutung, dass sich die Zahnstellung einfach nur etwas langsamer bessert, wenn die Spangen nur beim Schlafen getragen werden, ist falsch!  Denn solange die Zähne noch nicht ihren richtigen Platz erreicht haben, bzw. noch nicht lange genug an diesem richtigen Platz festgehalten wurden (sogenannte Retentionszeit), streben sie stets in die alte Stellung zurück, wenn eine zu lange tägliche Pause eingelegt wird!

Rückfälle vermeiden

Das bedeutet natürlich, dass die Geräte auch auf Reisen, (Klassenfahrten und Kinderfreizeiten) getragen werden müssen. Falls es sich gar nicht anders einrichten lässt, ist es notfalls vertretbar, die Spangen bei derartigen Gelegenheiten nur nachts zu tragen. Allerdings verzichtet man damit ausdrücklich auf einen Fortschritt während dieser Zeit.

Es wird lediglich ein Rückfall verhindert, der die gemeinsame Arbeit von Monaten zunichte machen würde. Oft ist sogar das Verlorene gar nicht mehr aufzuholen.

Aus diesem Grunde sollen Spangen, wenn möglich, auch bei Erkrankungen, z. B. einer Erkältung, nicht abgelegt werden.

Probleme ernst nehmen

Wenn das Gerät neu eingesetzt oder nachgestellt worden ist, kann für kurze Zeit ein Druckgefühl oder eine erhöhte Empfindlichkeit der Zähne auftreten. Dies ist normal und unbedenklich. Sollte die Spange jedoch dauerhafte Beschwerden verursachen, sollte sie verbogen oder gar zerbrochen sein, sollten sich Metallbänder gelockert haben, so wenden Sie sich bitte umgehend telefonisch bei uns.

Sollte ein derartiges Problem auf einer Reise auftreten, so suchen Sie bitte am Urlaubsort die nächste kieferorthopädische oder zahnärztliche Praxis auf.

Durch regelmäßige Kontrollen schneller zum Ziel

Soll die Zahnregulierung vorangehen, so müssen sowohl die Zähne als auch die Spange regelmäßig kontrolliert werden. Der Abstand zwischen den Kontrollen richtet sich ganz nach den jeweiligen Gegebenheiten und kann daher sehr unterschiedlich sein.

Bei diesen Untersuchungen stellen wir fest, welche weiteren Zahnbewegungen erforderlich sind und verändern die Apparaturen dementsprechend. Außerdem prüfen wir, ob sich irgendwelche Teile der Spange durch den täglichen Gebrauch verbogen oder gelockert haben. Das Gerät kann dadurch unter Umständen nicht nur wirkungslos werden, sondern es kann sogar den Zähnen oder dem Zahnfleisch schaden, ohne dass es der Patient merkt.

Kariesschutz

Für unsere Patienten mit festsitzender Spange bieten wir eine Glattflächenversiegelung an, eine spezielle Methode zum Schutz vor Karies. Hier werden die Zähne zunächst professionell gereinigt und anschließend eine Versiegelung aufgetragen, die für 3-4 Monate Fluor freisetzt und so den Zahn vor Karies schützt.

Selbständigkeit unterstützen

Wir bitten Sie, Ihr Kind zu den routinemäßigen Kontrollen allein ins Behandlungszimmer gehen zu lassen. Die Erfahrung lehrt, dass sowohl wir, als auch Ihr Kind dann konzentrierter bei der Arbeit sind. Selbstverständlich stehen wir für Fragen jederzeit zur Verfügung.

Falls Sie Ihr Kind regelmäßig allein in die Praxis schicken, bitten wir Sie, sich ungefähr alle 6 Monate mit uns in Verbindung zu setzen, damit wir Sie über Stand und Fortgang der Behandlung informieren können. In jedem Fall werden wir neue Behandlungsabschnitte jeweils mit Ihnen besprechen.

Zahnärztliche Kontrollen

Selbstverständlich werden wir Sie darauf aufmerksam machen, wenn wir bei Ihrem Kind "ein Loch im Zahn" entdeckt haben. Lassen Sie aber unabhängig davon Ihr Kind zweimal jährlich zahnärztlich untersuchen. Bitte erinnern Sie hierbei Ihren Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin daran, dass sich Ihr Kind in kieferorthopädischer Behandlung befindet und Zähne im Milch- und bleibenden Gebiss nur nach gemeinsamer Übereinkunft entfernt werden sollten. Bitte nehmen Sie auch die halbjährlich erforderlichen Individualprophylaxe-Termine bei Ihrem Hauszahnarzt wahr.

In manchen Fällen ist es während einer kieferorthopädischen Behandlung erforderlich, Milchzähne zu ziehen, bevor sie von alleine ausfallen, damit die nachfolgenden bleibenden Zähne an den richtigen Platz gebracht werden können.

Falls auch bleibende Zähne gezogen werden müssen, werden wir dies natürlich ausdrücklich mit Ihnen besprechen und für den Zahnarzt oder die Zahnärztin zum gegebenen Zeitpunkt einen Brief mitgeben.

Zahnpflege

Saubere Zähne bleiben gesund. Bitte achten Sie darauf, dass sich Ihr Kind nach jeder Mahlzeit, wenigstens aber morgens und abends gründlich die Zähne putzt.

Vor Beginn der kieferorthopädischen Behandlung mit fester Spange erhalten Sie von uns ein Merkblatt, das sich ausführlich mit dem Thema Zahnpflege befasst. Außerdem erhalten unsere Patienten ein speziell auf die Kieferorthopädie abgestimmtes „Zahnputztraining“, um eine optimale Mundhygiene während der Behandlung mit fester Spange zu gewährleisten.

Geringe Wartezeit durch Einhalten der Termine

Regelmäßige Kontrollen sind also sehr wichtig, und wir bitten Sie in diesem Zusammenhang folgende organisatorischen Punkte zu beachten:

Um Ihnen längere Wartezeiten zu ersparen und uns ein ruhiges Arbeiten zu ermöglichen, führen wir eine sogenannte Bestellpraxis. Das heißt, dass bei jeder Untersuchung ein neuer Termin vereinbart wird.

Mit Rücksicht auf die Schule liegen diese Termine in der Regel am Nachmittag. Die wenigen Ausnahmen bilden solche Arbeiten, die längere Zeit in Anspruch nehmen (beispielsweise 1 Stunde) und die wir beim besten Willen nicht nachmittags unterbringen können.

Diese Einteilung kann natürlich nur funktionieren, wenn die Termine auch eingehalten werden. Sollte Ihr Kind also zum nächsten Termin einmal verhindert sein, so vereinbaren Sie bitte vorher einen neuen Termin, damit wir über die freiwerdende Zeit noch verfügen können. Nicht abgesagte Termine können nur vormittags nachgeholt werden! Denn würden wir diese Ersatztermine nachmittags "einschieben", hieße dies zwangsläufig, denjenigen Behandlungszeit wegzunehmen, die ihren Termin eingehalten haben.

Wir sind sicher, dass Sie damit nicht einverstanden wären! Sollte ein Termin verpasst worden sein, so bemühen Sie sich bitte schnellstens um einen neuen, damit keine unnötig lange Pause zwischen den Kontrollen entsteht.