Außenspangen

Gesichtsbogen / Headgear

Ein Mittelding zwischen einer herausnehmbaren und einer festsetzenden Apparatur ist der „Gesichtsbogen“, von den Kindern auch „Außenspange“ genannt. Herausnehmbar ist der eigentliche Gesichtsbogen, der aus zwei U-förmig gebogenen Drähten besteht, die in der Mitte zusammengelötet sind.

Wie funktionieren Außenspangen?

Während der innere Bogen an den Zähnen angreift werden am äußeren Bogen Gummibänder und Federmodule eingehängt, die an einem Nacken- oder Kopfband befestigt sind.

Der festsetzende Teil der Apparatur besteht aus zwei Metallringen die auf einen rechten und einen linken Backenzahn aufgesetzt werden (meistens sind es obere Backenzähne, seltener untere). Auf diese Metallbänder sind Röhrchen aufgelötet, in die die Enden des inneren Bogens eingeschoben werden. Mit dieser zunächst vielleicht umständlich wirkenden Apparatur ist es möglich, einen zu weit nach vorn gewachsenen Oberkiefer im Ganzen zu beeinflussen, oder die großen Backenzähne im einzelnen nach hinten zu bewegen, wodurch für die vorderen Zähne Platz geschaffen wird.

Eingewöhnung

Ihr Kind sollte sich allmählich an den Gesichtsbogen gewöhnen: die vereinbarte Stundenzahl braucht erst nach einer Woche erreicht zu werden, da die Backenzähne sonst leicht empfindlich werden. Den Gesichtsbogen einzusetzen, erfordert etwas Übung, die sich Ihr Kind möglichst ohne Verwendung eines Spiegels aneignen sollte, um außer Haus von diesem Hilfsmittel unabhängig zu sein.

Weil ein Teil des Gerätes aus dem Mund herausschaut, soll es nicht beim Spiel im Freien getragen werden, auch nicht beim "Kampf" in der Wohnung.  Trotzdem ist es kein Problem, die erforderliche Stundenzahl zu erreichen: da sich diese Spange vor den Zähnen befindet, stört sie beim Sprechen überhaupt nicht.

Häufige Fehler

Bitte achten Sie darauf, dass das Gerät mit "Gefühl" und nicht mit "Gewalt" herausgenommen wird: Die Zähne werden sonst unnötig strapaziert. Außerdem kann der Gesichtsbogen beschädigt werden, was zusätzliche Besuche in der Praxis erfordert.

Ausgesprochen gefährlich ist es, den Gesichtsbogen aus dem Munde zu entfernen, ohne ihn vorher vom Nackenband zu lösen und ebenso, ihn einzuhängen, bevor der Innenbogen in die Röhrchen eingeschoben wurde: Das Gerät verwandelt sich dadurch in eine Schleuder. Wird der Drahtbogen nämlich versehentlich losgelassen, schnellt er zurück; die Drahtenden können dadurch in die Wangen oder gar in die Augen stechen. Wir werden Ihr Kind auf diese Gefahr aufmerksam machen, bitten Sie aber, es gelegentlich daran zu erinnern.

Hier noch weitere Außenspangen:

Frontalzug-Headgear

Diese „Außen-Spange“ wird in Kombination mit der Gaumennahterweiterungsapparatur angewandt. Hiermit wird der Oberkiefer nach vorne bewegt, wenn der Unterkiefer vor diesem steht. Der Erfolg hängt direkt von der Tragezeit ab, die 14 Stunden täglich nicht unterschreiten sollten.

Kopf-Kinn-Kappe

Mit diesem Gerät wird versucht, das Wachstum des Unterkiefers zu hemmen, wenn dieser zu ausgeprägt ist.

Es gibt einige Alternativen zu Außenspangen:

Pendulum

Die Alternative zur “Außenspange” ist die Pendulum Apparatur. Diese ist festsitzend, auch hier werden Metallringe auf die Backenzähne gesetzt. In diese werden Federn geschoben die von uns regelmäßig aktiviert werden, um die Zähne nach hinten zu schieben und so den nötigen Platz zu schaffen. An den Federn hängt eine “aktive Platte” die auf den kleinen Backenzähnen festgeklebt wird.  Diese Apparatur ist nicht im Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen enthalten.

Lipbumper

Auch hier werden auf die Backenzähne Metallbänder gesetzt. Der Lipbumper hat im Wesentlichen zwei Vorteile:

  • Er schiebt die Backenzähne nach hinten.

  • Er stärkt und trainiert die Lippenmuskulatur.

Der Lipbumper ist 24 Stunden rund um die Uhr zu tragen.